Tue Gutes und rede darüber, so lautet das altbekannte Sprichwort. Doch dabei ist nicht zu vergessen, dass sich viele gute Dinge nur mit der Hilfe anderer realisieren lassen. Im Falle der Robert-Voigt-Stiftung sind diese „anderen“ unsere Förderer. Denn nur mit deren Unterstützung konnten wir im Jahr 2014 in Kooperation mit unseren Partnern viele Projekte erfolgreich verwirklichen. So zum Beispiel das Projekt pottfiction für Jugendliche der Kulturmetropole Ruhr. Unter der Leitung des Gelsenkirchener Consol Theaters und mit fünf weiteren Kinder- und Jugendtheatern aus dem Ruhrgebiet durchgeführt, haben diese den Anspruch, kein Kulturprojekt für, sondern mit den Jugendlichen zu initiieren. Rund um die Themen „mutig, verrückt, romantisch, neugierig und leidenschaftlich“ gab und gibt es in der Spielzeit 2014/2015 regelmäßig verschiedene Theaterprojekte sowie ein Sommercamp, in denen die teilnehmenden Jugendlichen Kultur mitgestalten und -erleben können.
Ebenfalls unter der Leitung des Consol Theaters gab es das Sprachcamp 2014. Seit mehreren Jahren gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen durchgeführt, werden hier rund 60 Kinder mit Migrationshintergrund der 3. und 4. Grundschulklassen spielerisch an die deutsche Sprache herangeführt.
Weitere Theaterprojekte konnten wir mit unseren Partnerschulen in Gelsenkirchen umsetzen. In der Gesamtschule Horst gab es verschieden Workshops mit Kindern ab der 7. Klasse zu ebenso verschiedenen Themen: Probleme in der Klasse, gesellschaftliche Anliegen oder Geschichten aus Büchern. Auch in der Gesamtschule Buer-Mitte ging es theatralisch zu: Unter der engagierten Leitung der Lehrerin, konnten rund 15 Jugendliche ein Stück zu einem aktuellen Thema entwickeln, einüben und vor Publikum aufführen. Musikalisch wurde es bei der Realschule Mühlenstraße, als Kinder der 5. und 6. Klasse auf Grundlage des bekannten Kinderromans von Ottfried Preußler das Musical „Die kleine Hexe“ inszenierten.
Viele spannende Projekte also, die nach einer Fortsetzung rufen. So gibt es aktuell einen Workshop zum Thema „Helden“, bei dem an ca. 5 Tagen zusammen mit 15 jungen Asylanten (hauptsächlich aus Syrien und Palästina) ein theaterpädagogisches Projekt zum Thema „Helden“ durchführt wird. Dieses Projekt wird von der Regisseurin Mayra Capovilla und der Theaterpädagogin Ludmilla Ebert geleitet. Die meisten der jungen Teilnehmer sind erst kurz in Deutschland und sprechen noch sehr wenig oder gar kein Deutsch. Deswegen steht ihnen während des gesamten Projektes ein Dolmetscher zur Seite. Der Workshop ist kein einmaliges Projekt, sondern auf eine längere Zusammenarbeit ausgelegt.
Für alle, die lieber „was auf die Ohren“ bekommen, gibt es im Frühjahr 2015 die Möglichkeit im Rahmen des Erzählfestivals Hör Mal in Gelsenkirchen. Zusammen mit vier Grundschulen, die als soziale Brennpunkte gelten, führt die Robert-Voigt-Stiftung verschiedene Erzählworkshops mit Kindern durch. Ziel ist es, dass die Kinder lernen, zuzuhören, aber auch eigene Geschichten zu erfinden und diese spannend und unterhaltsam vorzutragen. Die Ergebnisse werden von den Kindern an einem Nachmittag im Consol Theater präsentiert.
Großer Andrang im Kulturfreunde-Bereich des Stadion Essen am Nachmittag des 18. Aktuelle Herzenswuensche Foto Nr. 1 Dezember 2013: Rund 500 ausgewählte und bedürftige Kinder plus Begleitung waren im Rahmen der Aktion „Herzenswünsche“ zusammengekommen und freuten sich über eine vorgezogene Bescherung. Die Aktion, die von der Rot-Weiss-Initiative Essener Chancen ins Leben gerufen wurde, wurde dieses Jahr auch von der Robert-Voigt-Stiftung mit insgesamt 1.500 Euro unterstützt.
Für die Aktion waren zuvor etwa zwei Wochen lang rund 30 Weihnachtsbäume im Stadtgebiet mit Wunschzetteln bedürftiger Kinder aufgestellt worden. Diese hatten bis zu drei Wünsche, unterschiedlich in Preis und Art, notiert und jeder, der Herzenswünsche wahr werden lassen wollte, konnte in dieser Zeit eine Wunschkugel abnehmen, einen Wunsch erfüllen und das Päckchen an der Hafenstraße in Essen abgeben. Das Geld der Robert-Voigt-Stiftung wurde von den Verantwortlichen in Geschenke für bedürftige Kinder investiert, die sonst leer ausgegangen wären. Die Aktion „Herzenswünsche“ war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg: Leuchtende Augen
bei den Beschenkten und Erwachsene, die sich mit den Kleinen freuten.
Bei der 30-jährigen Jubiläumsveranstaltung anlässlich „30 Jahre Voigt & Schweitzer Essen“ kam im Rahmen einer Tombola Anfang Oktober in Kooperation mit der Robert-Voigt-Stiftung und Rot-Weiss Essen ein vierstelliger Betrag zusammen, den das Essener Werk auf 1.500 Euro aufstockte. Die Spende kommt dem Verein Essener Chancen e. V. für die Aktion „Herzenswünsche“ zugute – eine Aktion, die der Essener Standort auch mit dem Aufstellen eines Wunschzettel-Weihnachtsbaumes aktiv unterstützt.
Der Verein Essener Chancen e. V. initiiert Projekte, um sozial schwachen und bedürftigen Kindern und Jugendlichen bessere Bildungs- und Ausbildungschancen zu ermöglichen. Mit der Aktion „Herzenswünsche“ sollen Aktuelles Herzenswuensche Foto Nr. 3jetzt die Weihnachtswünsche sozial benachteiligter Kinder erfüllt werden. Marco Specka, Werkleiter am Voigt & Schweitzer Standort Essen, ist begeistert von der Aktion und stellte spontan einen Baum mit Wunschkugeln der Kinder im Foyer seines Werks auf. „Es ist unglaublich einfach zu helfen: Einfach einen Wunschzettel vom Baum abnehmen, einen der drei Wünsche erfüllen und das Geschenk bei uns abgeben. Wir liefern dann die Päckchen gebündelt an die Geschäftsstelle von Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße ab.“ Am 18. Dezember bekommen die bedürftigen Kinder ihre Geschenke dann feierlich von der ersten Mannschaft von Rot-Weiss Essen im Kulturfreunde-Bereich des Stadions überreicht. Übrigens: Es dürfte für jeden Geldbeutel etwas dabei sein, denn die drei von den Kindern notierten Wünsche unterscheiden sich in Preis und Art. Wer also Kinderaugen zum Strahlen bringen möchte – noch bis zum 11. Dezember besteht die Möglichkeit, sich einen der Wunschzettel vom Nadelgehölz im Foyer des Essener Standortes zu sichern.
Deloitte-Stiftung zeichnet !STAGE mit dem Sonderpreis Sprachförderung aus
Berlin, 23. November 2011
Die Deloitte-Stiftung prämierte Mittwoch-Abend in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Gewinner des zum zweiten Mal ausgeschriebenen Bildungsaltwettbewerbs "Hidden Movers 2011 - Von der Schule in den Beruf" mit insgesamt 50.000 Euro. Unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, wurden erneut Projekte gemeinnütziger Organisationen und Initiativen gesucht, die Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen. Erstmalig wurde zusätzlich der Sonderpreis "Sprachförderung" der Kutscheit-Stiftung in Höhe von 20.000 Euro vergeben. Gastredner des Abends war Prof. Dr. Karl M. Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité Universitätsmedizin. In der von Cherno Jobatey moderierten Podiumsdiskussion beleuchteten Franz Fischer, Rektor der Schillerschule Waghäusel und Vorjahresgewinner, Prof. Dr. Wolfgang Grewe, Vorstandsvorsitzender der Deloitte-Stiftung, Prof. Dr. Wolfgang Maennig, Aufsichtsratsvorsitzender der Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG, Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth von der Humboldt-Universität zu Berlin und Prof. Dr. Karl M. Einhäupl das Thema "Chancen am Übergang von der Schule in den Beruf". Als Siegerprojekte 2011 wurden ausgezeichnet: "Lehrstellenatlas Dinklage", "Der Pate" und "Mut tut gut!". Der Sonderpreis "Sprachförderung" der Kutscheit-Stiftung ging an die Projekte "!STAGE" und "Schulische und berufliche Hilfen für junge Flüchtlinge".
"Der Hidden-Movers-Wettbewerb hat bereits in seinem zweiten Jahr eine hohe Bekanntheit in der Bildungslandschaft erreicht. Die Initiative, Kreativität und Wirkungskraft der 168 eingereichten Projekte waren überwältigend und machen uns Mut. Wir freuen uns sehr, mit dem Wettbewerb diesem Engagement, das oft im Verborgenen wirkt, eine öffentliche Bühne geben zu können", sagt Prof. Dr. Wolfgang Grewe, Vorsitzender der Deloitte-Stiftung. "Wir schaffen damit die Möglichkeit, dass auch andernorts junge Menschen davon profitieren können."
1. Platz: Lehrstellenatlas Dinklage
Das Projekt des Pro-Aktiv-Centers im Caritas-Sozialwerk Vechta betritt Neuland im Bereich der Berufsorientierung an Hauptschulen: Achtklässler entwickeln einen Lehrstellenatlas, der Informationen über Ausbildungs- und Praktikumsplätze der Betriebe vor Ort gibt. Dazu erforschen sie den Wirtschaftsstandort ihrer Heimatstadt, recherchieren Betriebe und führen Befragungen zu Ausbildungs- und Praktikumsplätzen durch. Das Ergebnis der Recherche wird in eine Datenbank eingepflegt, die von den nachfolgenden Schülern genutzt und aktualisiert werden soll. Das Projekt wurde mit 20.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
2. Platz: Der Pate
"Der Pate" ist ein Patenprojekt von Ceno & Die Paten e.V. in Köln, das sich durch intensive Vorbereitung und Begleitung der Paten auszeichnet. Das Projekt ist mit fünf Hauptschulen, der IHK, der Agentur für Arbeit sowie diversen Beratungsstellen und Unternehmen gut vernetzt und wird durch die Universität Köln evaluiert. Die auf zwei Jahre angelegten Patenschaften sollen 15- bis 18-jährige Jugendliche bei der Findung eines Ausbildungsplatzes unterstützen und beim Übergang in den Beruf begleiten. Rund zwei Drittel der teilnehmenden Jugendlichen aus den Hauptschulen fanden bislang einen Ausbildungsplatz oder gingen auf eine weiterführende Schule. Das Projekt wurde mit 15.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
2. Platz: Mut tut gut!
"Mut tut gut!", ein Bewerbertraining des Theaters Tempus fugit e.V. in Lörrach, unterstützt Förderschüler beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. In einem innovativen "Bewerbertrainingsmodul", das als Teil der Berufsorientierung an der Schule in den Unterricht integriert ist, sollen die jungen Menschen das Selbstbewusstsein entwickeln, das für einen erfolgreichen Berufsstart notwendig ist. Der Bildungspartner der Schulen, das Theater Tempus fugit, arbeitet theaterpädagogisch mit den Jugendlichen und macht sie so mit Bewerbungssituationen vertraut. Das Projekt wurde mit 15.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
"Wir haben uns ganz bewusst für die Stiftung des Sonderpreises "Sprachförderung" entschieden, weil uns das Konzept von "Hidden Movers" überzeugt", sagt Dr. Heiner Leberling, Vorsitzender der Kutscheit-Stiftung. "Die Anzahl und Qualität der eingereichten Projekte hat uns beeindruckt. Wir freuen uns, mit unserem Sonderpreis einen Beitrag für bessere Chancen von Jugendlichen am Übergang von der Schule in den Beruf leisten zu können."
Sonderpreis: Schulische und berufliche Hilfen für junge Flüchtlinge
Das Projekt "Schulische und berufliche Hilfen für junge Flüchtlinge" von Ausbildung statt Abschiebung (AsA) e.V. in Bonn ist ein außerschulisches Angebot zur Bildungsförderung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit unsicherem Aufenthaltsstatus. Es besteht aus Sprachförderung und Nachhilfeunterricht, Bewerbungsunterstützung sowie Begleitung durch Jobpaten und berufliche Qualifizierung. Die Sprachförderung stellt einen wichtigen Schwerpunkt des Projektes dar und wird ehrenamtlich umgesetzt. Das Projekt wurde mit 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
Sonderpreis: !STAGE
Das Projekt !STAGE des forum kunstvereint e.V. in Gelsenkirchen verbindet die künstlerischen Aufgaben einer Theaterbühne mit sozialpädagogischer Berufshilfe für junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Das öffentliche Theaterspielen, das Erlernen neuer Techniken und handwerklicher Fertigkeiten und die Organisationsarbeit am Theater unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung. Die Sprachförderung ist maßgeblicher Teil der Unterrichtsinhalte. Das Projekt wurde mit 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
"Hidden Movers" ist ein Projekt der Deloitte-Stiftung. Mit dem Wettbewerb verfolgt die Deloitte-Stiftung das Ziel, Bildungsinitiativen in Deutschland zu entdecken und zu fördern, die heute schon im Kleinen erfolgreich gelebt werden. Dabei reicht das Gesamtspektrum von der frühkindlichen Förderung über das gesamte Schul- und Ausbildungswesen bis hin zu universitären Themen-bereichen und dem Eintritt in den Beruf. 2011 stand der "Hidden Movers Award" erneut unter dem Motto "Der Übergang von der Schule in den Beruf". Die fünf Siegerprojekte zeigen beispielhaft, was Einrichtungen in der Jugend- und Bildungsarbeit bereits heute bewegen. Eine hochrangige Expertenjury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und dem gemein-nützigen Sektor (u.a. Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Humboldt-Universität, Prof. Dr. Manfred Prenzel, TUM School of Education, Dr. Christian Lüders, Deutsches Jugendinstitut, Prof. Dr. Anton Kathrein, Geschäftsführender Gesellschafter der KATHREIN-Werke KG) beurteilte die eingereichten Projekte nach formalen und inhaltlichen Kriterien - Faktoren wie Modellcharakter, Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit der Maßnahmen standen dabei im Vordergrund.
Weitere Informationen zu !STAGE:
!STAGE ist eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme des Consol Theaters in Kooperation mit der Agentur für Arbeit in Gelsenkirchen, die seit 2001 erfolgreich jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren berufliche und persönliche Unterstützung zwischen Schule, Beruf und Alltag bietet. Die Vermittlung von Teilnehmenden ist hierbei überdurchschnittlich hoch. In der Zeit von neun Monaten !STAGE wird ein abwechslungsreicher Stundenplan, u.a. bestehend aus Rhythmik, Gesang, Grundlagen Schauspiel, Technik und Körpertraining angeboten, der durch häufige Workshops wie beispielsweise Maskenbau, Stockkampf oder Bühnenbild ergänzt und abgerundet wird.